Dies ist der zweite Teil der Artikelserie “Reisen und dabei seine Arbeit mitnehmen”. Den ersten Teil der Artikelserie findest du hier.
Ortsunabhängig zu arbeiten bedeutet nicht zwangsläufig, aus dem Home-Office von zuhause aus oder dem benachbarten Café aus zu arbeiten. Im Gegenteil! Ein aktueller Trend ist es, als digitaler Nomade, ähnlich wie im Buch von Tsugio Makimoto und David Manners im Jahr 1997 beschrieben, nomadisch durch die Welt zu ziehen und seine Arbeit mitzunehmen. Digitale Nomaden reisen mit ihrem Laptop im Gepäck quer über den Erdball und arbeiten von dort, wo es ihnen im jeweiligen Augenblick gefällt. In diesem Blogartikel erfährst du, worauf du achten solltest, wenn du deine Arbeit mit auf Reisen nimmst.
Reisen und Arbeiten kombinieren: Was beachten?
#2 Zeitzonen
Ein lästiges Übel können Zeitzonen sein, wenn du mit deiner Arbeit unterwegs bist. Du musst nicht zwangsläufig den Kontinent oder das Land verlassen, um in eine andere Zeitzone zu gelangen. Länder wie die USA, Russland, Australien, etc. sind so groß, dass sie sich über mehrere Zeitzonen erstrecken. Wenn du reist und deine Arbeit mitnimmst, solltest du Zeitzonen und Zeitunterschiede – zwischen deinem Aufenthaltsort und dem deiner Kunden oder deines Arbeitgebers – im Auge behalten. Sonst kommt es zu Missverständnissen und Konflikten.
Orte wie Chiang Mai in Thailand oder Bali in Indonesien sind bei digitalen Nomaden aktuell stark im Trend, weil sie politisch relativ stabil, sicher, schön und günstig sind. Allerdings beträgt der Zeitunterschied zu Deutschland bis zu 7 Stunden und zu den USA 12 Stunden (in der Washington DC Zeitzone). Bist du angestellt und musst den Arbeitszeiten deines Arbeitgebers folgen, musst du damit rechnen, dass du unter Umständen nachts, anstatt wie üblich tagsüber, arbeiten musst. Dies kann auf längere Sicht eine Herausforderung darstellen und sollte bei der Planung berücksichtigt werden. Kniffelig wird es auch bei der Terminierung von Meetings. Hier den Überblick über die Zeit zu behalten und dann eine Zeit zu finden, die allen Beteiligten passt, kann einiges an Konzentrationsvermögen und Geduld abverlangen.
Du kannst Zeitzonen und Zeitunterschiede jedoch auch als etwas Positives begreifen und sie zu deinem Vorteil nutzen. Hältst du dich z. B. in Chiang Mai, Thailand auf und musst zu deutschen Bürozeiten arbeiten, steht dir der Vormittag frei zur Verfügung und du kannst ihn für private Dinge nutzen. Dein Arbeitstag in Chiang Mai fängt aufgrund des Zeitunterschiedes von bis zu 6 Stunden nämlich erst am Nachmittag an.
"Warum den Tag nicht mit ein bisschen Sport, Meditation oder einem kurzen Ausflug starten?"
Unsere neuseeländische Freundin Jade arbeitet beispielsweise als fest angestellte Support-Mitarbeiterin für ein amerikanisches Software-Unternehmen und hat die Freiheit von dort aus zu arbeiten, wo sie möchte. Einzige Einschränkung: Sie hat feste Arbeitszeiten, an die sie sich als Support-Mitarbeiterin halten muss. Als wir uns auf Bali kennenlernten, begann ihr Arbeitstag zwischen fünf und sechs Uhr morgens. Als sie nach Europa reiste, startete sie hingegen um ein Uhr nachts. Zurück in ihrer neuseeländischen Heimat fing sie zwischen zehn Uhr morgens und zwölf Uhr mittags an zu arbeiten.
TIPP 1
Nutze für die Terminierung von zeitzonen-übergreifenden Meetings spezialisierte Tools. Eine App, die sich in diesem Kontext für uns bewährt hat, ist Calendly. Calendly ermöglicht es dir, Meetings mit mehreren Parteien über verschiedene Zeitzonen hinweg auf einfache Art und Weise zu terminieren. Ohne Missverständnisse und ohne Frustration. Über das Tool generierst du einen Link, den du mit den Meeting-Teilnehmern teilst und über den du deinen Kalender freigibst. Meeting-Teilnehmer sehen deinen Kalender übersetzt in ihre jeweilige Zeitzone und können sich für ein Meeting mit dir einbuchen.
TIPP 2
Wenn du nicht gerade wie im Beispiel von Jade feste Arbeitszeiten hast, kannst du dir deinen Arbeitstag so einteilen, wie es für dich am besten ist. Probiere verschiedene Varianten aus, um für dich herauszufinden, was passt und was nicht funktioniert. Sofern du mit anderen zusammen im Team oder an einem Projekt arbeitest, stelle zeitliche Überschneidungen mit deinen Teammitgliedern sicher, bzw. biete ihnen an, auch an für dich weniger guten Zeiten, wie spät abends oder früh morgens gelegentlich erreichbar zu sein. Wichtig ist, dass du offen kommunizierst, wann du erreichbar bist. In der Regel wird niemand von dir verlangen, nachts um vier Uhr an einer Telefonkonferenz teilzunehmen, wenn er weiß, dass du dann schläfst.
Soviel zum Thema Zeitzonen auf Reisen. Solltest du den ersten Teil dieser Artikelserie verpasst haben, kannst du ihn hier nochmal nachlesen. Nächste Woche zeigen wir dir, was es darüber hinaus noch zu beachten gibt 🙂
Wie gehst du mit Zeitzonenunterschieden auf Reisen um? Was sind deine Tipps und Tricks?
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